Bären und Elche im Denali Nationalpark

Unseren ersten Stop von Anchorage auf dem Weg nach Norden machten wir in dem kleinen Ort Palmer. Hier besuchten wir eine Moschus-Ochsen Farm. Wir lernten, dass diese Urzeit-Tiere in Alaska auf dieser Farm gezüchtet und geschützt werden. Auch ohne offizielle Führung wurde uns netterweise angeboten die Baby-Kälber anzuschauen. Voll süß! Wir durchstöbern die Namensliste aller Kälber zur Inspiration für einen Namen für unser Kind, aber da war nichts stimmiges dabei… ;-).

Nach einer recht anstrengenden, regenreichen Fahrt kamen wir am nächsten Tag im Denali N.P. an.

Der Park ist nur zum Teil über eine Straße befahrbar, die wiederum nur teilweise freigegeben ist. In dem Park liegt der höchste Berg der USA, der Mount Denali (früher Mount Mckinley). Schon kurz nach der Einfahrt erspähten wir zwei Elche ganz nah an der Straße. Was für ein toller Anblick! Die Tiere ließen sich von unserem Motorengeräusch nicht aus der Ruhe bringen und wanderten entspannt weiter auf ihrem Pfad. Wir staunten und freuten uns über ihren Anblick. Was für eine Vorfreude auf die nächsten Tage.

Für 3 Tage hatten wir einen Stellplatz mitten im Park im Savage River Campground reserviert. Am nächsten Tag nahmen wir einen Bus zum Eielson Visitor Center tief in den Nationalpark hinein, da hier keine Privatautos mehr fahren dürfen. Trotz eines Regentags lohnte sich die 3 stündige Busfahrt sehr und wir hatten viele Tierbegegnungen: Braunbären, Elche und Karibous, Rebhühner, Eichhörnchen.

Wir machten eine kleine Wanderung im Nebel vom Eielson Visitor Center aus und erproben den Einsatz unserer Bärenglocken. Der Lärm soll den Tieren helfen zu erkennen, dass Menschen in der Nähe sind und verhindern, dass wir ohne Vorahnung ineinander laufen. Alles gut, kein Bär weit und breit ;-).

Am Abend machten wir noch einen Abendspaziergang am Savage River Loop und hielten nach Bergziegen Ausschau. Allerdings waren wir weder mit bloßem Auge noch mit Fernglas erfolgreich. Zum Tagesausklang kochten wir ein leckeres Pilzrisotto im Wohnmobil und Micha weihte unseren Grill ein und machte uns Würstchen. Hmmm, lecker ;-).

Auf Empfehlung der Park Ranger wanderten wir den „Mount Healy Overlook Trail“ mit 500m Höhenunterschied und 4 Stunden Wegstrecke. Wir genossen den schönen Weg, der uns durch Birkenwälder, Tannen und immer steiler werdenden Serpentinen zu einem wunderbaren Aussichtspunkt führte. Dabei hielten wir immer wieder Ausschau nach zotteligen, braunen Tieren. Nach 2,5 Stunden Anstieg waren wir stolz oben anzukommen und hatten einen grandiosen Blick ins Tal. Wir beobachten Greifvögel, die majestätisch über die Berggipfel schwebten. Zum Glück war der Abstieg einfacher als der Aufstieg und Barbaras Muskelkater von der Wanderung verging nach ein paar Tagen wieder.

Wir sahen noch eine Schlittenhundeshow und erfuhren, dass ihr Einsatz im Denali N.P. in den USA einmalig ist. Sie werden vorzugsweise im eisigen Winter eingesetzt, um Holz und andere Materialien zu transportieren, wenn Maschinen vereisen. 5-6 Hunde ziehen einen Schlitten. Sie arbeiten im Team zusammen und werden auf akustische Steuerungssignale und bestimmte Laufpositionen und damit einhergehende Rollen trainiert. Dabei führen immer 2 Hunde das Team an (wie bei Shared Leadership ;-)).

Inzwischen haben wir einige technische Details unseres Wohnmobils kennengelernt, z.B. wie wir – ohne den Generator zu nutzen (und großen Lärm in der Natur zu verursachen) – Toast im Backofen machen können. Den Feueralarm haben wir aus Versehen auch sehr früh getestet und wissen jetzt, dass er funktioniert und sehr sensibel reagiert. Also, Fenster auf beim Kochen!

Bei der Ausfahrt aus unserem Zeltplatz passierten wir zwei große Eulen in einem abgestorbenen Baum, die sich von uns entspannt beobachten ließen. An diesem Tag mussten wir zum ersten Mal zur „Dump Station“ und haben frisches Wasser aufgeladen. No problem! Alles gemeinsam gemeistert.

Kurz nachdem wir aus dem Denali Nationalpark auf dem Highway fuhren, entdeckte Micha ganz aufgeregt einen weiteren Elch direkt am Straßenrand. Der Elch knabberte genüsslich an den angrenzenden Büschen. Barbara tat etwas, wovon jeder Fahrlehrer dringend abraten würde: Sie bremste und fuhr rückwärts auf dem Highway bis Micha ein Foto vom Elch gelang ;-). Ein vorbeifahrender Truck hupte heftig und so beendeten wir unser Elchspotting schnell wieder ;-). Jo, ich weiß, Du würdest schimpfen.

Da das Wetter für die Panoramastrecke auf dem Denali Highway erst für einen Tag später mit Sonne vorhergesagt war, machten wir noch einen Abstecher in den Denali State Park. Der Byers Lake Campground war sehr schön am See gelegen, aber da es regnete, machten wir es uns drinnen gemütlich und kochten eines unser Lieblingsessen „Spaghetti Bolognese“ in großen Mengen und kuschelten uns in unsere Winterschlafsäcke. Die Nächte können hier doch inzwischen wieder etwas kälter werden.