Panoramatour auf dem Denali Highway

Wir verbrachten die nächsten Tage auf dem Denali Highway von Cantwell im Westen nach Paxson im Osten. Die ersten 3 Meilen und die letzten 21 Meilen sind betoniert, dazwischen befinden sich 110 Meilen Schotterstraße, d.h. ein Schlagloch nach dem anderen… (der Begriff „Highway“ führt hier etwas in die Irre). Wir hofften inständig, dass unsere Reifen diese Strecke überlebten und zirkelten unser Wohnmobil an den großen Schlaglöchern vorbei. Es gab so gut wie kein Handynetz, so dass wir schwer Hilfe hätten rufen können.  Von unserem Vermieter hatten wir die Erlaubnis den Denali Highway zu fahren unter der Voraussetzung alle 20 Meilen unsere Reifen zu kontrollieren. Gesagt, getan ;-).

Es hat sich sehr gelohnt diese Straße auf unserer Route einzubauen. Sie war eine tolle Panoramastrasse, die wir nicht missen wollen, auch wenn wir durchgeschüttelt wurden. Der Wettergott meinte es diesmal sehr gut mit uns und bescherte uns strahlend blauen Himmel und einen klaren Blick auf die Alaska Berg- und Gletscherkette.

Wir trafen auf der Straße wenige andere Touristen, dafür umso mehr Einheimische. Einige waren zur Elchjagt mit ihren kleinen 4-Wheeler-Off-road Mobilen unterwegs oder kamen zum Angeln an die wunderschönen Seen am Rand des Highways.

Ein besonders idyllischer Ort war der  Brushkana Creek BLM Campground, den wir zum Kaffeestop nutzen. Wir setzen uns in eine gemütliche Holzhütte direkt an einen Fluß und lauschten in Seelenruhe dem Wasser. Was für ein friedlicher Ort mitten in der Natur!

Aus anderen Blogs hatten wir den Tipp bekommen zum Übernachten eine Panoramastelle am Rande des Highways zu wählen. Unser Routenführer, die „Milepost“ (ein MUST HAVE für alle Alaska-Reisenden) beschrieb einen „primitiven Campground“ an Meile 39,9 wie folgt: „This is a favorite spot for many Alaskans“. Wir fuhren 200 Meter eine kleine Seitenstraße rein und parkten unser Wohnmobil ein einem grandiosen Aussichtspunkt, wo wir einen genialen Überblick auf die Alaska-Bergkette mit dem höchsten Berg „Mount Denali“ hatten. Hier packten wir zum ersten Mal unsere Campingstühle aus und ließen uns stundenlang die Sonne in Gesicht scheinen. Es war einfach atemberaubend schön auf diese majestätisch anmutenden Berge zu schauen und einfach nur den Moment zu genießen. Was für ein Geschenk an diesem Ort übernachten zu können!

In der „Clearwater Lodge“ entlang des Highways gibt es eine Bar, in der Besucher seit den 80er Jahren Geldscheine mit ihrer Widmung an die Wände hängen, insbesondere natürlich Dollarscheine, aber auch einige ausländische Währungen. Micha war bestens vorbereitet und hatte einen alten 5DM Schein dabei. So sind wir nun auch in der Bar verewigt :-).

Kurz vor dem Ende des Denali Highways kamen wir an einem aktiven Vulkan, dem Mount Wrangell, vorbei. Das war doch einigermaßen überraschend und ohne unsere Milepost wären wir ohne ihn zu bemerken, dran vorbei gerauscht, zumal er vom Nebel völlig eingehüllt war.

Alles in allem, eine sehr eindrucksvolle Landschaften rund um den Denali Highway. Wir waren froh von der klassischen „Alaska 8er Route“ abgewichen zu sein und uns dieses Stück gegönnt zu haben.