Auf ins Alaska-Abenteuer

Am 18.08.2018 ging es los, 4 Wochen Alaska, unsere letzte Reise als frisch verheiratetes Paar ohne Kinder. Unser Nachwuchs reiste „an Bord mit“, strampelte in Barbaras Bauch, wenn es aufregend wurde oder einfach nur, wenn Barbara schlafen wollte.

Mit dem Zug sind wir nach Frankfurt gefahren und haben, dank Jahresurlaubsflug, die Businessklasse der Lufthansa von Frankfurt nach Seattle geniessen dürfen.

Auch wenn wir pflichtbewusst das ESTA Einreiseformular mit allen Fragen z.B. nach unseren Socialmedia-Accounts und natürlich auch das Zoll-Formular im Flugzeug ausgefüllt hatten, haben wir 3 Stunden bei Immigrations in Seattle gewartet. Glücklicherweise waren die Mitarbeiter bei Air Alaska genauso entspannt wie die Zöllner, als wir unseren Anschlussflug verpasst hatten und so saßen wir bald im nächsten Flieger nach Anchorage. Nach 13,5 Flugstunden waren wir ziemlich müde und froh von unserem gastfreundlichen, amerikanischen Gastgeber, Jeff, in Frenchys B&B so nett empfangen zu werden.

Jeff empfahl uns für unseren ersten Tag in Anchorage den Tony Knowles Coastal Trail entlang der Küste für einen ersten Eindruck der Stadt. Beim Fahrradverleih wurde es ziemlich hektisch, damit wir rechtzeitig vor dem Marathon, der an diesem Tag auf gleicher Strecke stattfand, starten konnten. So fuhren wir entlang der Küste, genossen den malerischen Weg, trafen immer wieder Läufer, die kürzere und viel viel längere Strecken liefen (und so andere Startzeiten als das Hauptfeld der Läufer hatten) und fuhren an Gruppen von Einheimischen vorbei, die die Läufer und auch mal uns bejubelten. Bereits auf dem Flug war uns die entspannte Art der Einheimischen aufgefallen, die sich auch an diesem Tag zeigte. Immer wieder passierten wir kleine, lokale Bands, die – auch wenn nur spärlich Läufer vorbeikamen – bereits für Unterhaltung sorgten. Natürlich waren wir bereits auf der Fahrradtour mit Bärenspray unterwegs, dass uns Jeff geliehen hatte, aber vielleicht waren einfach zu viele Leute unterwegs, um die felligen Artgenossen zu treffen – vielleicht auch besser so :-). Ancorage als größte Stadt Alaskas mit über 300.000 Einwohnern ist eine der wenigen Städte dieser Größe, in deren Stadtgebiet Bären zu Hause sind.


Auf dem Rückweg besichtigten wir noch den größten Wasserflugzeug-Start- und Landeplatz in Alaska und schauten den Flugzeugen zu, die hier im See im Minutentakt starteten und landeten. Sehr cooles Bild.

Unser Gastgeber Jeff teilte mit uns sein „Herzensprojekt“, einen alten amerikanischen Schulbus, den er liebevoll zum Wohnmobil ausbaut und mit kontinuierlich mehr und mehr technischen Raffinessen ausstattet (z.B. mobiles Fotostudio) und dann im Winter Alaska bereist.

Am nächsten Tag übernahmen wir unser Wohnmobil von Great Alaskan Holidays. Der Ford mit seinen 28 Fuss (8,4 m) und rustikaler Holz-Innenverkleidung sollte für die nächsten Wochen unser zu Hause werden. Wir mussten uns trotz des 2017er Baujahr von einigen Annehmlichkeiten europäischer Autos verabschieden. „Ach, den Sitz kann man nicht nach oben verstellen?“ Nichtsdestotrotz hat uns das Automatikgetriebe mit geschätzten 20 Litern Verbrauch auf 100 Km auch bei den steilsten Straßen nicht im Stich gelassen.

Sehr hilfreich war das Einführungsvideo des Verleihers, dass uns Begriffe wie „Tail-swing“ und „Off-trecking“ beibrachte und uns sicher den einen oder anderen Unfall erspart hat. Falls Ihr wie wir Leihen seit, kurze Erklärung:  Das Wohnmobil schwingt aus und schneidet die Kurven.  Man ist immer wieder erstaunt wie stark, insbesondere auf engen Zeltplätzen. Ach ja und Achtung: Bäume haben keine 12 Fuss clearance nach oben ;-). Sehr hilfreicher Kommentar unseres Vermieters!

Erster Stopp Supermarkt. Nach zwei Stunden waren zwei Einkaufswagen bis zum Rand befüllt und wir waren sicher, die nächsten Wochen nicht zu verhungern.

Wir begannen die Reise auf dem Parks-Highway nach Norden in Richtung Denali Nationalpark und Micha übernahm als erster Fahrer mutig das Steuer.