Resümee unserer Neuseelandreise mit Kind

Nach der Reise sind wir oft gefragt worden – und haben uns natürlich auch selbst gefragt -, wie uns die Reise gefallen hat und ob wir Neuseeland als Reiseland in der Elternzeit weiterempfehlen würden. Um mit dem letzteren zu starten JA eindeutig JA. Eine längere Reise als Familie in der Elternzeit zu verbringen, ist eine tolle Erfahrung für uns gewesen. Wir lernten uns nochmal anders und intensiv kennen und hatten viel gemeinsame Familienzeit. Das Wohnmobil als Gefährt war ziemlich ideal. Jonathan hat es als sein neues, temporäres Zuhause akzeptiert. Es war nun seine Konstante, auch wenn wir regelmäßig neue Gegenden erkundeten. Jedes Mal das Hotel kindersicher zu machen, wäre uns wahrscheinlich schnell auf die Nerven gegangen. Als Alternative hätten wir natürlich auch deutlich länger an einem Ort bleiben können, aber das wollten wir bewusst nicht, da wir ja auch das Land erkunden wollten.

Ob es nun Neuseeland sein muss, ist sicherlich eine andere Frage. Da es weder giftige noch gefährliche Tiere/Pflanzen gibt, ist Neuseeland für den Naturliebhaber ein super Reiseland. Geschätzt haben wir die unglaubliche Vielfalt der Landschaft. Von super schönen Stränden, über dschungelartige Wälder und Seen, bis hin zu Bergen ist in Neuseeland einfach alles zu finden. Außerdem ist das Land sehr kinderfreundlich und es gibt massenhaft gepflegte Spielplätze, Campingplätze mit Familienbadezimmern und die Möglichkeit alle Utensilien für Babys problemlos einzukaufen. Die Einschätzung mancher Deutscher, dass Neuseeland ein „Traumland“ ist, würden wir eher nicht teilen. Auch wenn wir es etwas absurd finden, immer zu sagen, ja das sieht hier genau aus wie in …., so fehlt Neuseeland vielleicht das super Highlight, dass es eben nur da gibt. Zum Anderen gibt es in dem „Traumland“ natürlich eine Menge Probleme wie anderswo auch, die als Tourist oft nicht so wahrgenommen werden. Nicht zuletzt hindert uns vielleicht auch der sehr lange Flug, immer wieder dorthin zu reisen. Auch wenn wir den Superlativ nicht mögen, haben wir die Zeit und das Land sehr genossen. Einschränkend müssen wir allerdings sagen, dass wir in der Nebensaison unterwegs waren. Der Beginn der Hauptsaison und der Blick auf die Kapazitäten (z.B. Größe der Campingplätze) hat uns gereicht und wir würden ehrlich gesagt in der Hauptsaison nicht nach Neuseeland fahren. Wir haben immer mal wieder Leute getroffen, die uns erzählt haben, dass sie nun das X-te Mal da sind. Das können wir uns weniger vorstellen. Es gibt so viele schöne Flecken auf der Welt und Menschen, die wir kennen lernen können, so dass wir es persönlich aktuell nicht so attraktiv finden immer wieder an einen Ort zurückzukehren, so vielseitig er auch sein mag.

Die Fahrzeiten, um mit dem Wohnmobil von A nach B zu kommen, dauerten im Schnitt 1/3 länger als unsere Berechnungen in maps.me. Die Straßen waren viel enger und kurviger als wir aus anderen Reiseländern gewöhnt waren und natürlich sind wir mit dem Großen über 7 Meter langen Camper auch nicht so schnell unterwegs gewesen wie mit einem Auto. Es gab auch deutlich mehr Schotterstraßen, als wir erwartet hätten (60% der Straßen sagte uns einmal ein Einheimischer wären Schotterstraßen). Da wir auf Schotterstraßen nicht versichert waren, fuhren wir diese nur sehr langsam und vorsichtig. Unsere durchschnittliche Fahrzeit von 2-3 Stunden (meist vormittags nach dem Frühstück) hat sich im Laufe der Reise für uns als stimmige Reisezeit herausgestellt. Wichtig war uns gegen 16:00 Uhr am Ziel anzukommen, damit Jonathan noch genug Zeit vor dem Schlafengehen hatte den neuen Ort zu erkunden. Insgesamt sind wir mit 6000 Km deutlich mehr Strecke gefahren, als wir vorher grob berechnet hatten.

Wie bei all unseren anderen Reisen war es für uns hilfreich und auch eine große Vorfreude die Reiseroute vorher zu planen. Vor allem Treffen mit Freunden, die schon einmal durch Neuseeland mit Kind gereist sind, waren super hilfreich, um einen groben Routenentwurf zu generieren. Reiseblogs und Reiseführer lasen wir vorher auch quer und nutzten die Infos, um grob zu planen, wie lange wir an welchem Ort bleiben wollen. Trotz aller Vorbereitung, die im ersten Jahr mit Baby doch kürzer als geplant möglich war, weil sie nur abends so richtig möglich war, saßen wir während der Reise oft abends zusammen und planten den nächsten Tag (Aktivitäten, Campingplätze, Einkäufe, Wohnmobillogistik etc.). Hier gab es oft viele alternative Möglichkeiten und wir mussten ständig Entscheidungen treffen, was wir sehen wollen bzw. worauf wir trotz 2,5 Monaten Reisezeit verzichten wollten. Das war mitunter auch etwas anstrengend und es gibt sicher Länder, bei denen man es sich etwas einfacher machen kann, weil es möglicherweise weniger Optionen gibt.

Am Ende möchten wir uns noch einmal bedanken, dass ihr, liebe Leser, mit uns auf Reisen gegangen seit. Die vielen Rückmeldungen haben uns motiviert immer mal wieder unseren Reiseblock zu füllen. Nun haben wir ein schönes Reisetagebuch, was wir wieder als Buch für uns drucken werden. Vielen lieben Dank fürs „Mitreisen“!