Nordthailand – historische Königsstädte & Trekking

Nachdem uns der Regen aus dem Süden von Thailand vertrieben hat, ging es über Bangkok nach Ayutthaya. Der Zug ab Bangkok fühlte sich nur wenig moderner an, als der klapprige Zug in Myanmar. Er fuhr zwar pünktlich ab, brauchte aber Stunden um die Stadt zu verlassen. Wir fuhren an gigantischen Baustellen vorbei und lernten später, dass die Stadtbahn in die Vororte von Bangkok in den nächsten Jahren noch deutlich ausgebaut werden soll. Eine sehr gute Idee, um das tägliche Verkehrschaos einzudämmen.

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Mit Mountainbikes haben wir am nächsten Tag die ehemalige Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs Ayutthaya, das heute zum UNESCO-Welterbe gehört, erkundet. Hier trifft man vor allem Touristen aus Bangkok, die dem Trubel der Stadt für das Wochenende entfliehen wollen. Die zahlreichen, zumeist mitten in der Stadt gelegenen, gut erhaltenen Tempel standen für uns jedoch deutlich im Schatten unserer Erlebnisse von Bagan in Myanmar.

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Auf unserem Weg nach Norden war der nächste Stop Sukhothai. Zeitlich vor Ayutthaya war Sukhothai auch Hauptstadt des gleichnamigen Königreiches und gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der liebevoll gestaltete Park lässt sich gut mit dem Fahrrad erkunden. Hier ging es deutlich ruhiger zu und die ausgedehnten Rasenflächen luden uns zum Verweilen ein.

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Nachdem wir nun genug Tempel gesehen hatten, freuten wir uns über die spontane Möglichkeit an einem zweitägigen Meditations-Retreat außerhalb von Chiang Mai teilnehmen zu können. Zusammen mit 35 Teilnehmern unterschiedlichsten Alters aus der ganzen Welt wurden wir ganz in Weiß gekleidet und lernten Schritt für Schritt, wie man im Sitzen, Stehen, Gehen und Liegen meditieren kann. Nebenbei gab es noch eine gute Einführung in den Buddhismus, was uns stark an unsere Erfahrungen in Nepal erinnerte. Während dem Retreat wurden wir angehalten zu Schweigen, was auch eine besondere Erfahrung war, da wir so unsere Gedanken des „monkey mind“ besser beobachten konnten. Unser Lehrer, der junge Mönch „KK“, ermutigte uns, stets den Geist genau wie den Körper regelmäßig zu trainieren und Meditation auch im Alltag zu integrieren.

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Nach der Meditationserfahrung brachen wir zu einer 2 Tage-Trekkingtour in den nahegelegenen Nationalpark auf. Der Ausflug startete mit einem Ritt auf einem Elefanten. Anschließend ging es zu Fuß durch den Jungle. Die Landschaft war wirklich schön und abwechslungsreich und unsere internationale Gruppe sehr nett. Einzig ein Ire hatte mit seiner Partynacht zu kämpfen und litt den ganzen Tag an Übelkeit. Übernachtet haben wir in einer gemütlichen Bambushütte. Abends durften wir unserem Guide beim Kochen über einer keinen Feuerstelle helfen. Anschließend haben wir in gemütlicher Runde UNO und diverse andere Kartenspiele gespielt. Nach dem Wandern am nächsten Tag stand zum Abschluss Rafting mit Bambusflössen an. Als kleines Schmankerl durften wir das Floß abwechselt steuern, was unserer Mitreisenden aus Karlsruhe ein paar spektakuläre Abgänge in den Fluss bescherte. Den Steuerstab vor dem Floß einzusetzen war keine gute Idee. 😉

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Zurück in Chiang Mai wechselten wir erst mal das Hostel und lernten im „Banh Mi“ Guesthouse die sympathischen und extrem herzlichen Besitzer Paul und A (Schotte & Thailänderin) kennen, die uns direkt mit in die Familie aufnahmen. Barbara durfte mit A den lokalen Markt in aller Frühe besuchen und konnte Michael dann mit einem morgendlichen Barbecue überraschen. Zusammen mit A kochten wir unsere Lieblings-Thai-Gerichte und lernten so immer neue thailändische Rezepte kennen, die wir versuchen werden in Köln nachzukochen. Ein weiteres Abenteuer war der gemeinsame Besuch eines Thai-Friseurs. Die Kommunikation lief aber überraschend leicht und bald stellte sich heraus, dass eine der Friseurinnen in Köln ihre Ausbildung gemacht hatte. Der Schnitt ist ihrer Kollegin dann auch wirklich gut gelungen. 😉 Eines Abends ging es zum Thai-Boxen, um diesen populären Sport kennenzulernen. Der technische Kampf der Frauen gefiel uns deutlich besser als das „Klammern“ der Männer. Tags darauf besuchte Micha die lokale Boulderhalle und freute sich mal wieder zu klettern. Es stellte sich heraus, dass die Boulder gar nicht so verschieden waren zu denen in Köln, wenn man mal von den beschränkten Ausmaßen der Halle hier absieht. Barbara genoss derweil einen Wellnesstag mit Pediküre.

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Nachdem wir mit Paul über unsere weiteren Reisepläne gesprochen hatten, riet er uns davon ab, weiter nach Pai mit dem Bus zu fahren. Er meinte, es gäbe nichts schöneres als die Berglandschaft und die insgesamt 1864 Kurven des „Mae Hong Son Loops“ mit dem Motorrad zu erkunden. Wir waren so inspiriert das Abenteuer zu wagen und Weihnachten auf dem Motorrad zu verbringen. 😉