Coromandel Halbinsel und Hobbiton: Aufregende Küstenstraße und zu Gast im Auenland

Wir verabschiedeten uns vom Norden und fuhren bis südlich von Auckland ans Meer. Zunächst ging es in Serpentinen durch Kauri-Wälder, dann durch Farmlandschaften mit grünen Wiesen und schließlich durch Weinanbaugebiete bis wir wieder den Stadtverkehr von Auckland erreichten. Übernachtet haben wir an einem schnuckeligen DOC-Campingplatz (Reys Campground) an einem Muschelstrand. Direkt nach unserer Ankunft bekammen wir Besuch von einer Kuhherde, die Barbara ins sichere Wohnmobil flüchten ließ.

Tags drauf ging es auf die Coromandel Halbinsel, ein beliebtes Urlaubsziel für Neuseeländer, die in Auckland wohnen. Die Wetterprognose war mit Sturm und Starkregen ziemlich schlecht für den Abend. Wir hatten dennoch eine gute Fahrt entlang der malerischen Westküste der Halbinsel. Vorbei ging es an kleinen von Felsen eingerahmten Buchten in engen Kurven am Meer entlang. Eine kurze ziemlich steile Strecke ging es weg vom Meer. Ein paar Autowracks im Tal verdeutlichten drastisch, dass hier vorsichtiges Fahren angesagt war. Im Ort Coromandel erfuhren wir, dass Teile der Ringstraße wegen einer durch Regen beschädigten Brücke gesperrt waren, so dass wir leider wieder zurückfahren mussten. Dies sollte nicht die letzte Abweichung von der ursprünglichen Reiseroute sein. Für Micha gab es als Nervennahrung noch die lokale Spezialität geräucherte Grünschalmuscheln, die sehr schmackhaft waren. Schon die Rückfahrt war abenteuerlich. Das große Wohnmobil war doch ziemlich windexponiert und es regnete bereits ziemlich heftig. Dies sollte sich auch die ganze Nacht nicht ändern. Wir standen zwar schön in einer Bucht am Meer, aber der Regen prasselte auf unser Dach und das Auto schwankte im Wind. So hatten wir leider eine sehr unruhige Nacht.

Am nächsten Tag fuhren wir in Richtung Rotorua. Wir sahen einige umgeknickte Bäume und die Straßen waren in Teilen überspült. Es war ein merkwürdiges Gefühl mit dem Wohnmobil dadurch zu fahren. Nahe Rotorua übernachteten wir in Matamata auf dem Parkplatz des Freilichtmuseums Firth Tower Museum. Auch wenn es geschlossen war, konnten wir die alten Gebäude von außen ansehen und auch die historischen landwirtschaftlichen Geräte und Jonathan konnte die riesige Wiese zum Krabbeln nutzen.

Am frühen Morgen ging es zum Hobbiton Movie Set. Das Filmset wurde ursprünglich für die Filmreihe “Herr der Ringe” aus temporären Materialien wie Styropor errichtet und dann für die Hobbit Filme 2009 wieder aus permanenten Materialien aufgebaut und kann so heute noch besucht werden. Das Ganze ist zwar ziemlich kommerziell, aber auch eine wunderbare Reise in das Auenland. Zwischen grünen Hügeln finden sich so die bekannten Hobbithöhlen, insgesamt 44 Stück. Bemerkenswert sind die vielen nachgebildeten Details, wie Wäsche auf der Leine, gefangene Fische, gebackenes Brot oder der Rauch aus den Höhlen mit markantem Geruch. Nur ein einziger Baum über Beutelsend, die große Eiche, ist tatsächlich künstlich aus Stahl und Silikon, alle anderen Pflanzen sind echt. Wirklich ein magisches Gefühl in diesen Ort einzutauchen.

Die eng getakteten Führungen machen es möglich, dass es nicht überlaufen wirkt und man immer in seiner Gruppe läuft. Bei 400.000 Besuchern im Jahr eine ziemliche Logistik. Die Höhlen sind allerdings innen leer, da nur die Szenen draußen hier gedreht wurden und der Rest im Studio. Am Ende der Führung durften wir uns im Green Dragon noch ein Ingwerbier schmecken lassen. Ein wirklich stimmungsvoller Ausflug ins Auenland.