Von der Schneiderstadt zur Kaiserstadt

In der Schneiderstadt, Hoi An, erfüllten wir uns den Wunsch jeweils ein maßgeschneidertes Kleidungsstück als Erinnerung an unsere Reise zu kaufen. Wir erlebten eine besondere Erfahrung von der Auswahl des Schneiders, über den Entwurf bis zur Produktion. Dank der Recherchemöglichkeit über Tripadvisor fand Micha schnell heraus, dass es nur wenige „echte“ Schneider in der Stadt gibt, die noch ihre eigene Produktion haben. Die zahlreichen anderen Geschäfte produzieren zum Teil in grossen Fabriken außerhalb der Stadt und nutzen häufig Stoffe mit geringerer Qualität. Bei dem Schneider unserer Wahl (Kimmy) trafen wir auf eine äußerst charmante und unaufdringliche Verkäuferin (Chi), die uns prima beraten hat. Für Barbara erfüllte sich der Traum eines maßgeschneiderten Sommerkleides aus Seide in blau/türkis, während Micha sich ein neues blaues Sommerjacket schneidern ließ. Es half sehr, dass wir Bilder von unseren Vorstellungen mitgebracht hatten und Chi daraus eine Gesamtskizze erstellte. Da wir uns etwas schwer taten aus vielen verschiedenen Stoffen eine Farbauswahl zu treffen, nahm Chi uns mit ins Lager  und ließ uns die Stoffe in aller Ruhe ausprobieren. Am nächsten Tag durften wir noch die Produktionsstätte  besichtigen, wo über 100 Schneider wie am Schnürchen nähten. Jeder von uns hatte 3 Anprobetermine, bei denen wir Stück für Stück das Entstehen unserer neuen Klamotten erlebten. Chi prüfte und veränderte sorgfältig die Passung bis wir am Ende total zufrieden mit dem Sitz waren und uns über die neuen Stücke freuten.

In Hoi An erlebten wir das Lichterfest, was immer zu Vollmond stattfindet. In der Altstadt wurden am Fluß Laternen angezündet und zu Wasser gelassen. Auch wenn die Stadt an diesen Tagen überfüllt von Touristen war, war es eine schöne Atmosphäre und stimmungsvolle Lichterromantik inmitten der Kolonialbauten.

Am Valentinstag nahmen wir einen Zug von Da Nang in die alte Kaiserstadt, Hue. Die Fahrt ging an der Steilküste entlang und bescherte uns spektakuläre Ausblicke. Da sich die Fenster nicht öffnen ließen, machten wir ganz viele „Fotos fürs Herz“. Nachdem wir in der letzten Zeit viele laute Orte voller Menschen erlebt haben und gleichzeitig viele „intellektuelle Eindrücke“ verarbeitet haben, verspürten wir eine gewisse Reisemüdigkeit. Wir taten uns schwer vermeintliche Kleinigkeiten zu organisieren und zu entscheiden und sehnten uns nach „Urlaub für die Seele“. So ließen wir es in Hue ruhig angehen, spazierten entspannt durch die alte Kaiserstadt mit ihrer tollen Fotokulisse.

An einem schönen Sonnentag liehen wir ein Moped und fuhren zum Strand „Thuan An“ mit seiner Beach Bar direkt am Meer und zur schönen Lagune „Tam Giang Lagoon“,  um die Seele baumeln zu lassen. Die Natur mit den vielen grasgrünen Reisfeldern war eine Oase zum Krafttanken. Das Meeresrauschen, der Fisch- und Salzwassergeruch und die Sonnenstrahlen auf unserer Haut bescherten uns eine prima Reisepause und gaben uns neue Energie zum Weiterreisen.

Am Abreisetag schauten wir uns noch das Mausoleum von Kaiser Ming-Mang außerhalb der Stadt an. Diesen idyllischen und friedvollen Ort, konnten wir früh morgens fast für uns alleine erkunden.