Zwischenstopp in Bangkok
Unser Reiseabschnitt „Thailand“ begann mit einem Nervenkitzel beim Standby-Fliegen. Leider gibt es nur einen Direktflug Kathmandu-Bangkok pro Tag und beim ersten Versuch auf dem ausgebuchten Flug 2 Plätze zu ergattern, scheiterten wir nur ganz knapp. Man sagte uns, dass wir erst 5 Tage später eine gute Chance hätten, mitzukommen. Alternative Verbindungen über Delhi oder Kuala Lumpur waren leider auch voll. Wir waren beide ein bisschen angespannt und wogen die Optionen ab. Einen neuen Direktflugversuch am nächsten Tag wollten wir noch starten. Inzwischen kannten uns die Kollegen von Thai Airlines persönlich und halfen uns ein neues Listing zu erstellen. Wie der Zufall so wollte und vielleicht auch weil der 11.11. ein Glückstag für Kölner ist, wurde am nächsten Tag ein größeres Flugzeug als geplant eingesetzt und wir ergatterten sofort am Check-In einen Sitzplatz. Hurra!
In Bangkok angekommen, begrüßte uns die Stadt mit tropischen 28 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Wir hatten ein klasse Backpacker-Hostel gefunden (Lub D Silom), etwas abseits der ausgetretenen Backpacke- Szene in Bangkok. Das Hochbett in unserem Zimmer erinnerte Barbara an einen Kindheitstraum. Hier war es und Barbara durfte oben schlafen ;-).
Unser Bangkok-Aufenthalt bekam eine besondere persönliche Note, weil wir am Wochenende Barbaras alte High-School-Freundin, Ulita, trafen, die uns „ihre Stadt“ zeigte. Barbara hatte sie schon 7 Jahre nicht mehr gesehen und freute sich sehr über das Wiedersehen. Sie hatte sich kaum verändert und es fühlte sich für Barbara an wie eine Schwester wiederzusehen (wie in der gemeinsamen amerikanischen Gastfamilie, mit 16 Jahren). Sie holte uns am Hostel ab und wir machten uns zusammen mit dem Skytrain und dem Tuk Tuk auf den Weg zum Sightseeing.
Mit dem Boot und seinen hop-on-hop-off Möglichkeiten, kamen wir unkompliziert und schnell ins Zentrum. Wir bestaunten wunderschöne Tempel und Paläste, die im Sonnenlicht glänzten: Wat Pho (goldener 46m langer liegender Buddha), Wat Arun und den Grand Palace.
Der Besuch des prunkvollen Königspalastes war an diesem Tag eine ganz besondere Erfahrung. Da der König bedauerlicherweise vor einem Monat verstorben war, gab es riesenlange Schlangen von Thais, die im Tempel für ihren verstorbenen König beten wollten. Hier konnte man die Verbundenheit der Thais mit ihrem König, der seit 1946 regierte, erahnen. 4 Stunden bei 32 Grad anstehen, war dabei keine Seltenheit. Daneben gab es Thais, die kostenlos Essen und Getränke an die Besucher verteilen. Alle waren in schwarz und weiß als Zeichen der Trauer gekleidet.
A pro pos Essen: Wir kamen in den Genuss kulinarische Thai- Spezialitäten mit Ulita zu testen. Vor allem auf den lokalen Straßenmärkten probierten wir uns durch die Thai-Küche mit Pad Thai, Tom Yum Kung, Mango mit sticky rice, Kokoswasser aus ganzen Kokosnüssen… Hmmm, lecker :-).
An den Tagen, an denen wir ohne Ulita unsere Stadtbesichtigung fortsetzten, trafen wir wahnsinnig hilfsbereite Thais in Bangkok. Einmal fragten wir nach dem Weg zu einem Einkaufszentrum und erkannten, dass die Dame kaum ein Wort Englisch sprach. Statt mit den Schultern zu zucken, rief sie mit ihrem Handy eine englischsprechende Freundin an und gab uns ihr Handy. Da die Verbindung so schlecht war, dass wir kaum etwas verstehen konnten, kam die Frau nach ein paar Minuten um die Ecke und half uns den Weg zu finden. Wow, wir waren so positiv überrascht von dieser Hilfsbereitschaft!
Nachdem der Trekking-Teil unserer Reise vorbei war, wurde es für uns Zeit uns von unserer Trekking-Ausrüstung zu trennen. Dank der Hilfe unserer lieben Freundin Heike konnten wir 25kg Gepäck und ein paar Souvenirs mit Lufthansa als Fracht nach Köln schicken. Heike, Du bist einfach klasse! Zwei Rucksäcke als Stand-by-Fracht zu verschicken war offensichtlich kein Routinejob für die Speditionsmitarbeiterin in Bangkok, aber es funktionierte dann doch problemlos.
Nachdem wir schon in Nepal zwei Feste erleben konnte, hatten wir auch in Bangkok völlig ungeplant das Glück das Fest Loi Krathong (Lichterfest) zu erleben. Das Loi Krathong Fest gilt als eines der schönsten und imposantesten Feste Thailands und findet jedes Jahr in der Vollmondnacht des zwölften Mondmonats statt. Beim Loi Krathong Fest werden Schiffchen aus Bananenblättern, sogenannte Krathong, zu Wasser gelassen, um die Flussgöttin zu ehren. Symbolisch wird sie um Verzeihung gebeten für Sünden und Unheil, die mit brennenden Kerzen, Räucherstäbchen und Blumen geschmückten Krathongs davon geschwemmt werden. Die Vielfalt der kunstvoll gefertigten Krathongs reicht von kleinen Booten aus Bananenblättern bis hin zu riesigen Styroporkreationen. Ein netter Polizist erklärte uns, dass die meisten Menschen ihre Boote an der Anlegestelle des Jahrmarktes zu Wasser ließen. Wir schauten zuerst zu, wie Familien, Paare und Einzelpersonen ihre Boote verbunden mit Gebeten und Wünschen ins Wasser setzten. Weil uns das Ritual so gut gefiel, ließen wir auch ein farbenfrohes Blumenschiffchen zu Wasser.
Voller neuer Bilder und Eindrücke beschlossen wir spontan nach dem Fest noch eine Nacht länger als geplant in Bangkok zu bleiben. Eine Verlängerung im Hostel war kein Problem und so genossen wir noch einen Relaxtag mit Massage in Bangkok.
Unsere nächste Reiseetappe führt uns nun nach Myanmar.