Bagan – ein magischer Ort

Bagan ist eine der bedeutendsten historischen Städten Südostasiens. In der ehemaligen Königstadt sind auf einer Fläche von 36 Quadratkilometern über 2000 Sakralgebäude aus zumeist rotem Backstein erhalten. Bagan lag strategisch günstig an den Handelswegen aus Indien und China. Die buddhistischen Tempelbauten stellten für die damaligen Könige Symbole der Macht dar. Das Gelände ist heute zwischen den Gebäuden zum Teil sandig, zum Teil landwirtschaftlich genutzt und wird von kleinen Pfaden durchzogen.

Vor Ort kann man Elekto-Roller leihen und das Gebiet auf eigene Faust erkunden. Allein das Fahren auf den sandigen Wegen, die nicht selten in Feldern oder in ausgetrockneten Flussläufen enden, ist ein Abenteuer und hat uns viel Spaß gemacht.

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Es gibt sehr touristische Tempel, wie beispielsweise den Ananda-Tempel, mit vielen Besuchern und zahlreichen Souvenirläden. Darüber hinaus gibt es aber auch kleinste Pagoden, die noch nicht mal einen Namen haben, aber sehr hübsch sind. Die Regierung hat zwar generell das Beklettern der Pagoden verboten, es aber dann doch wieder auf einzelnen erlaubt. Diese kann man besteigen und hat einen sagenhaften Ausblick auf das Gelände. Besonders beliebt ist dies zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

So machten wir uns regelmäßig um 5:30 Uhr auf den Weg, um die Sonne über den Tempeln aufgehen zu sehen. Nebel liegt dabei noch zwischen den Tempeln und wird nur langsam von den wärmenden Sonnenstrahlen vertrieben. Ein besonderes Highlight ist es auch gewesen, die Heißluftballons neben den Tempeln aufsteigen zu sehen. Wir mussten feststellen, dass es oft schöner ist, eine kleine Pagoden zu wählen und entspannte Zweisamkeit zu genießen, als neben hunderten von Touristen auf großen Plateaus und klickenden Kameras den Moment zu erleben. Zu einem Sonnenuntergang fanden wir einen kleinen Tempel, dessen tunnelartiger Aufgang von einem Einheimischen liebevoll mit Kerzen erleuchtet worden ist.

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Durch zahlreiche Erdbeben, u.a. 1975 und dem Beben im August diesen Jahres sind zahlreiche Tempel schwer beschädigt und werden zum Teil restauriert. Leider sind manche Restaurationen, insbesondere zur Zeiten des Militärregimes, mehr aus Prestigegründen erfolgt und nicht nach historischen Gesichtspunkten, so dass einzelne Tempel etwas verbaut erscheinen. Insgesamt fragt man sich, ob und wie viel von dem doch kräftigen Eintrittsgeld wirklich für die Restauration verwendet wird. Vielleicht einer der Gründe, warum Bagan bisher nur für das Unesco Weltkulturerbe nominiert worden ist.

Dennoch hat Bagan abseits der großen Pfade einen besonderen Zauber. Der Sonnenaufgang über dem Nebel zwischen hunderten von Tempeln, zwischen denen dann auch noch die Ballons aufsteigen, war für uns ein magischer Moment.

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