Kathmandu und Abschied aus Nepal

In Kathmandu verbrachten wir während unserer Reise durch Nepal immer mal wieder einzelne Tage. Die Stadt ist zentraler Verkehrsknotenpunkt und hat gleichzeitig auch interessante Sehenswürdigkeiten.

Unvergesslich ist unser frühmorgendlicher Ausflug zum Affentempel Swayambhunath, der seinen Namen den vielen frei laufenden Affen verdankt, die ohne Menschenscheue in großen Scharen rund um den Tempel leben. Wir hatten unseren Rucksack vorsichtshalber mit einem kleinen Schloss gesichert, aber so dreist waren die Affen dann doch nicht. 😉 Der Tempel ragt über die Stadt und ist somit auch ein schöner Aussichtspunkt. Viele Nepalesen kamen zum Tempel, um ihren Göttern Opfergaben zu bringen. Oft wurden der Reis und die Blumen allerdings kurz nach dem Niederlegen von Affen geklaut… was für ein Spektakel! Hier sieht man deutlich die gravierenden Schäden des Erdbebens von 2015, auch wenn der Haupttempel gut erhalten ist. Es wird noch viele Jahre dauern alles wieder aufzubauen.

Ein weiterer sehenswerter Ort war Pashupatinath, ein wichtiger heiliger Ort für Hindus. Hier finden Tag und Nacht ca. 80% aller Totenverbrennungen in Nepal statt, nachdem die Angehörigen ihre Toten im heiligen Fluß auf einem heiligen Stein gewaschen haben. Auf diesem Stein wollen alle Hindus gerne sterben, denn laut ihres Glaubens kommen sie dann direkt ins Nirvana und finden Erlösung von der Wiedergeburt. So lässt sich auch einfacher verstehen, warum ganz in der Nähe ein Altenheim und ein Hospiz befinden. Wie kann man einfacher der Wiedergeburt entkommen? Natürlich gibt es auch hier wieder die heiligen Männer – Saudus, die sich gegen einen Obulus von Touristen fotografieren lassen.

Von hier ging es zu Fuß zur Bodnath Stupa, einer bedeutenden buddhistischen Pilgerstätte. Die Stupa bildet das Zentrum eines riesigen runden Platzes und ist von vielen Tempeln, Geschäften und Restaurants umgeben. Die strahlende, goldene Pagode wird oft als Fotomotiv verwendet.

Wir wußten ja inzwischen, dass die Nepalesen gern Feste feiern. Ein großes Geschenk war es, dass wir das „Brother and Sister“-Festival miterleben konnten. Bei diesem Fest wird die Geschwisterliebe gefeiert und Geschwister schenken sich gegenseitig Blumenketten. Während des Festes wurden sämtliche Gebäude mit bunten Lichterketten (daher auch der Name „Lichterfest“) geschmückt und jeder Hausbesitzer gestaltete aus buntem Reis, Mehl, Sand, Blumen und Obst ein Mandala-Kunstwerk vor seinem Hauseingang als Willkommenszeichen für die Götter. Wir schlenderten durch die Gassen und bewunderten die Kunstwerke. An den Tagen zuvor wurden zahlreiche Tiere geert, da man in dem Kreislauf der Wiedergeburt auch als Tier wiedergeboren werden kann. Musik und Tanz hat bei dem Fest auch nicht gefehlt. Die festliche Stimmung hat uns an Weihnachten in Deutschland erinnert und die Freude und Verbundenheit hat unsere Seele berührt. Ein weiterer positiver Effekt war, dass Kathmandu in den Festivaltagen wirklich entspannt war und der Smog fast verschwunden war.

Nach knapp 7 Wochen verabschieden wir uns aus Nepal. Das Land hat uns wirklich begeistert mit seinen phantastischen Landschaften und aufregenden Tieren. Am meisten hat uns aber die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen beeindruckt, die wir im Herzen mitnehmen. Es wird sicher nicht unser letzter Besuch in Nepal gewesen sein und wir können Nepal als Reiseland wirklich empfehlen. 🙂

Wir bedanken uns bei all unseren lieben Freunden und unserer Familie für all eure Nachrichten und Rückmeldungen zu unserem Reiseblog. Auch wenn uns viele 10.000-Kilometer trennen, fühlen wir uns eng mit Euch verbunden und freuen uns über alle Lebenszeichen von Euch!