Kathmandu und Annapurna Trek

Seit unserem Reisestart sind nun schon 2,5 Wochen vergangen. Es wird Zeit inne zu halten und unsere ersten Reiseeindrücke und Bilder mit Euch zu teilen. Während ich auf einer Hängematte liege mit Aussicht auf die Reisfelder und den See von Pokhara, schreibe ich diesen Post. Affen spielen in den Bäumen neben dem Hostel und Micha stellt die Bilder zusammen.

Unserer Reise begann am 22.09.2016 in Dormagen am Bahnhof. Ingrid brachte uns zum Bahnhof und die Traurigkeit des Abschieds verband sich mit der Vorfreude auf unser Abenteuer.

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In Köln stiegen wir in den ICE nach Frankfurt um und waren schnell und – wie danach lange nicht mehr – überaus komfortabel in Frankfurt am Flughafen. Marita verabschiedete uns dort mit Sekt und liebevollen Reisewünschen. Dann stiegen wir in den Flieger nach Katar und genossen den Luxus der Lufthansa Business Class.

In Katar hatten wir mit unseren Stand-bye-Tickets wenig Glück mit dem Anschlussflug nach Kathmandu und verbrachten eine Nacht am Flughafen mit vielen anderen gestrandeten Passagieren. Ende gut, alles gut – wir kamen am nächsten Tag in Kathmandu an.

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Kathmandu ist die Hauptstadt von Nepal und hat über eine Millionen Einwohner. Die Stadt liegt auf 1300 Meter Höhe im Kathmandu-Tal. Die ersten Eindrücke von Kathamandu waren vielseitig:

  • Choatischer Verkehr auf kleinen Straßen mit vielen Schlaglöchern. Hupen und Gas geben sind die 2 wichtigen Handlungen bei Auto- und Mopedfahrern. Polizisten stehen in der Mitte eines Kreisverkehrs und koordinieren den Verkehrsfluss aus Menschen, Tieren, Mopeds und Autos; selbstverständlich ohne Fußwege (Da würdest Du staunen, Johannes!!)
  • Sehr hilfsbereite und gastfreundliche Menschen (am ersten Abend brachte uns unser Hostelinhaber zu Fuß zu einem kleinen, netten Restaurant)
  • Der Hauptplatz (Durban Square) hat malerische Gebäude (leider sind viele vom Erdbeben 2015 schwer beschädigt)
  • Unserer Viertel (Thamel) ist sehr touristisch und wird von Outdoor-Läden und Reiseveranstaltern dominiert. Daneben gibt es viele kleine hübsche Tempel in den Straßen
  • Abenteuerliche Verkabelungen an den Straßen (da wundern einen die Stromausfälle bei Regen kaum…)
  • Das köstliche Essen mit den lokalen Spezialitäten Dhal Bat, Momos, Masala Tee etc. ist genial

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Nach 2 Tagen in der Stadt zieht es uns in die Berge. Wir finden über unser Hostel einen Porter-Guide, der uns begleitet und hilft das Gepäck zu tragen. Purna, unser Guide, entpuppt sich als Glücksgriff. Er spricht ausreichend Englisch, so dass wir uns verständigen können, ist sehr hilfsbereit und gleichzeitig unaufdringlich, bringt uns ein paar Brocken Nepalesisch und nepalesische Lieder (Resam Firiri) bei und organisiert saubere Schlafplätze meist bei Einheimischen, die köstlich für uns kochen.

Von Kathmandu fahren wir zusammen mit einem Jeep nach Besi Sahar, wo unser Trek beginnt. Für ca.  150km benötigen wir knapp 8 Stunden und sind dankbar ohne Unfall anzukommen. Wir sehen aber ein paar schwerere Unfälle unterwegs.
Von Besi Sahar führt uns der Trek nach Bhulbhule, Ghermu, Tal, Danakyu, Charme, Dhikur Pokhari und Munchi bei Manang. Die Abgeschiedenheit und Stille sind eine wunderbare Oase, um die schönen und teilweise auch traurigen Erlebnisse dieses Jahres nochmal mit Abstand Revue passieren zu lassen. Wir wandern an tosenden Wasserfällen vorbei, überqueren viele Brücken mit bunten Gebetsflaggen, sehen riesige Reisfelder und begegnen einigen Tieren (Geckos, Spinnen, Kühen, Yackse, Greifvögeln, Schafen, Pferden, Eseln). In einer Nacht ist Micha gefordert Spinnen und Geckos aus unserem Zimmer zu evakuieren. Wir lernen in Zukunft darauf zu achten, dass wir keine Zimmer mehr mit großen Öffnungen an der Tür oder Decke nehmen. Was für ein Abenteuer!

Mittags essen wir immer Dhal Bat (Reis, Linsen, Gemüse) mit Purna zusammen und haben so genügend Energie für die nächste Etappe. Trotz beginnender Hauptsaison im Oktober ist es recht ruhig und wir sind manchmal die einzigen Gäste in einem Hostel. Wir sind dankbar für warme Duschen, die nicht immer selbstverständlich sind. Schön waren auch die Begegnungen mit anderen Reisenden unterwegs. Multi-Kulti ist das Treffen der verschiedenen Nationen, die sich in Nepals wunderschöner Berglandschaft treffen. Michas Fuß (OD) macht glücklicherweise keine Probleme oder wie Barbara es ausdrückt: Die Spule hält. 🙂

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Von einem netten französischen Päarchen bekommen wir Tipps zu einem Hostel in Pokhara und einem buddistischen Kloster. Der Tipp kommt genau zur richtigen Zeit, weil wir uns die Begegnung mit Mönchen auf der Reise gewünscht haben und gern mehr über die buddhistische Lebensphilosophie erfahren möchten.
Auf der auf Höhe von 3500 Metern hat Micha leichte Höhenkrankheit entwickelt, die trotz Ruhetagen, Knoblauchsuppe und Diamox nicht wegging. Barbara bekam Halsschmerzen und wir entschieden uns für einen entspannten Abstieg, um kein Risiko einzugehen. Ein paar Tage stiegen wir zu Fuß ab, dann nahmen wir einen Jeep für den restlichen Weg zurück ins Tal. Die 8 Stunden Fahrt beim ersten Regentag nach Besi Sahar war ein Abenteuer. Der Jeep fuhr durch Flüsse, entlang an steilen Hängen, über steinige Wege und wir wurden kräftig durchgeschüttelt. Heil unten angekommen, dankten wir unseren Schutzengeln fürs Beschützen. 🙂 Nach diesem Fahrterlebnis kann uns kaum noch eine Fahrt schocken. Hier verabschiedeten wir uns von unserem Guide, der uns inzwischen ans Herz gewachsen war. Wir werden das gemeinsame abendliche Singen vermissen.

img_2407Von Besi Sahar ging es mit einem lokalen Bus nach Pokhara, um nach den sportlichen Wandertagen die Seele baumeln zu lassen und am See zu relaxen. Das Gefühl von Ruhe und Freiheit und liebevoller Gastfreundlichkeit in unserem neuen
Hostel sind ein großes Geschenk.