Von Carcassonne über die Pyränäen zur Halbwüste in Nordspanien 

In Carcassonne erkundeten wir die interessante mittelalterliche Burgstadt. Es gab viele kleine enge Gässchen, 52 Türmchen rund um die Burganlage, viele kleine Cafés und Restaurants und Geschäfte. Jonathan nutze sein Urlaubsgeld und kaufte als Andenken eine kleine Kiste, die von einem Drachen bewacht wird, für seine Schätze. Wir schlenderten Eis essend durch die Burganlage und genossen das Flair. Natürlich durfte auch ein kleiner Geocache nicht fehlen, den wir schnell gefunden haben.

Die nächsten Tage waren sehr fahrintensiv, weil wir entlang der Pyrenäen zur Halbwüste “Bandenas Reales” fuhren. Rückblickend wäre es vielleicht entspannter gewesen diese Strecke einzusparen und am Mittelmeer zu bleiben. Die Fahrten durchs Gebirge waren zum Teil aufregend, weil es einige Tage sehr enge Straßen gab, wo wir auf wenig Gegenverkehr hofften. Einmal kehrten wir sogar um, um nervenaufreibende Ausweichmanöver zu vermeiden. Für die Kinder und damit auch für die Erwachsenen war es einfach anstrengend so lange zu sitzen. Johanna schrie viel und Jonathan hatte oft Bauchschmerzen und wollte lieber liegen als sitzen. Da konnte irgendwann auch kein Hörbuch und singen mehr helfen. Leider war auch das Wetter eher mäßig, so dass wir von den Bergen nicht so viel sahen wie erhofft. Zum Glück erfuhren wir auf unserem Zeltplatz, dass die Passstraße, die wir eigentlich fahren wollten, beschädigt und unbefahrbar war. Von den noch kleineren Straßen wurde uns dringend abgeraten, so dass wir doch um die Berge herum fuhren. Unterwegs sahen wir auch einige Pilger, die auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela unterwegs waren. Barbara fühle sich an ihre eigene Pilgerweg-Erfahrung mit ihrer Mutter erinnert. Jonathans Highlight war am Campingplatz unser Wikinger Schach Spiel ;-).

Als wir dann etwas erschöpft an der Halbwüste Spaniens ankamen, wurden wir von einer imposanten Landschaft für die Anstrengungen entlohnt. Wir campten auf einem freien Stellplatz in Arguedas direkt vor ehemaligen Höhlenwohnungen, die bis in die 60er Jahre bewohnt wurden. Diese konnten wir erklettern und zum Teil anschauen. Spannend zu sehen wie die Wohnungen in den Sandstein gegraben worden sind. Hier waren die Bewohner vor den Temperaturen der Wüste geschützt. Micha verletzte sich am Kopf an einem scharfen Kristall, die in Schichten den Sandstein durchzogen. Wir konnten ihn aber gut verarzten. 

Am nächsten Tag fuhren wir ganz früh zum Infocenter und ließen uns eine kurze 18km Route durch den Nationalpark empfehlen. Die Straße war nur halb befestigt und es rüttelte unser Wohnmobil und uns ein bisschen durch. Da hier unser Versicherungsschutz endete, fuhr Micha ganz vorsichtig durch die Wüste. Die bizarren Sandsteinformationen waren wirklich eindrucksvoll.  Bemerkenswert war auch die Stille, die nur durch das Rauschen des Windes unterbrochen wurde.

Zum Abschuss der Besichtigung gingen wir mittags in ein Restaurant und genossen unser erstes spanisches Essen auf der Reise. Wir wurden super herzlich bedient. Beim Gehen gab es dort leider ein Leck in einem Wasserrohr auf der Toilette, so dass das Wasser nur so rausspritze. Weiter geht’s nun an die Atlantikküste Spaniens in Richtung San Sebastian.